Seit ich als Kind im Kindergarten das einzige Mädel war, bei der das Feldbett nach dem Aufstehen durchhing und mich alle auslachten, beschäftige ich mich schon mit meinem Gewicht. In diesem Moment, ich war damals sechs Jahre alt, wurde mir schlagartig klar, dass ich wohl anders bin. Offensichtlich war ich größer und kräftiger als andere Mädels, aber bis zu diesem Zeitpunkt war mir nicht bewusst, dass ich deswegen „schlechter“ zu sein schien und es einen Grund gab, mich auszulachen.
Nach dem ich mit fünf Jahren meine Mandeln entfernt bekam, legte ich relativ schnell an Gewicht zu. Ich wuchs schneller und ich war ruck zuck dicker als andere Kinder im meinem Alter. Als ich in die Grundschule kam, gab es an der ganzen Grundschule nur einen Viertklässler, der größer war als ich und das Lästern und Foppen ging weiter. Es ging so weit, dass ich mit 10 schon nicht mehr gerne ins Schwimmbad ging und ich nur noch Klamotten trug, die meinen Po und meine Oberschenkel bedeckten. Vorbei waren die unbeschwerten Zeiten, in denen ich mich frei von Komplexen bewegen konnte. Ich hatte täglich das Gefühl nicht so gut auszusehen, wie die anderen.
Zu fett für Ballett
Mit Anfang 12, da wog ich 84kg bei 1,74m, beschloss ich abzunehmen. Auslöser war der Gesichtsausdruck meines Vaters, der vor mir auf die Waage stieg und nur 82kg wog. Im Nachhinein hätte ich mir wirklich mehr Unterstützung durch meine Eltern gewünscht. Nicht Unterstützung beim Abnehmen, sondern Unterstützung bei der Selbstakzeptanz und Selbstliebe. Wie gerne hätte ich damals mal gehört, dass ich gar nicht so schlimm bin, wie ich denke. Das ich trotz meines Gewichts schön bin. Naja, aber das ist eine andere Geschichte. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Du bist doch selbst schuld, dass Du so fett bist!