Ich kann euch gar nicht sagen, wie oft ich schon als „die Dickmadame“, „die fette Kuh“, „der weiße Riese“ etc. bla bla betitelt wurde. Jahrelang habe ich mich darüber geärgert und immer mehr an meinem Wert gezweifelt. Mein Ego hat sehr stark unter den mal mehr, mal weniger böse gemeinten Betitelungen oder gar Spitznamen gelitten. Ich glaubte sehr lange, dass ich nicht normal sei und wenn ich nur schlank wäre, alles gut sein würde!
Heute bin ich einfach nur traurig, dass ich mich dadurch so sehr habe beeinflussen lassen und meine wertvolle Lebenszeit deshalb leider nur sehr eingeschränkt genutzt habe. Das ist echt schade und muss definitiv aufhören! Ich habe keine Lust mehr darauf große Teile meiner Gedankenwelt und Energie damit zu verschwenden, darauf zu hören, was andere Menschen über mich sagen. Ich lass die Leute reden… sie tun es sowieso, ob unbewusst oder mit voller Absicht…
Zeiten ändern sich
Ich war mir gar nicht sicher, ob ich diesen, von mir bereits vor einiger Zeit gefassten Vorsatz, tatsächlich in die Tat umsetzen können werde, denn ich wurde in letzter Zeit, zumindest face-to-face, nicht wirklich angegangen. An Silvester war es allerdings mal wieder so weit und ich konnte meinen Sinneswandel live und in Farbe erleben! Den Namen „Moppel“ habe ich an diesem Abend von einem guten Freund erhalten, der mich damit wohl etwas foppen wollte. In der Vergangenheit hätte mich das getroffen, weiß er doch ganz genau, wie sehr ich immer an mir selbst zweifelte. Ich hätte das wochenlang mit mir herumgetragen…
Dieses Mal war alles anders und deshalb bin ich meinem Kumpel auch irgendwie dankbar, denn durch seine durchaus unbedachte Aussage, habe ich gemerkt, dass ich mich verändert habe. Wenn mich früher ein Freund so genannt hätte, hätte ich wahrscheinlich geweint und mich schlecht gefühlt, weil ich mich auch selbst dafür verurteilt habe, dass ich so ein „Moppel“ bin. Mal nebenbei: Moppel mag zwar niedlich klingen, aber im Endeffekt bedeutet es wieder nur, dass ich seiner Welt eben zu dick bin. Das ist völlig in Ordnung, niemand muss mich so schön finden, wie ich bin, außer mir selbst!
Wenn ich nur schlanker wäre…
Als Volker und ich mit dem bloggen begannen, habe ich einen Blogpost über das Wort „fett“ geschrieben. Darin sagte ich, dass ich wohl nur selbstsicherer werden kann, wenn ich schlanker werde. Für mich war ich dick einfach nicht schön.
Das möchte ich hiermit widerrufen!!! Ich lag damals falsch mit meiner Einschätzung, denn mein Gewicht hat weder etwas mit meinem Selbstwertgefühl noch mit meiner Schönheit zu tun! Hätte ich mich nicht auf den Weg in Richtung Selbstakzeptanz begeben und versucht mein Seeleninnerstes zu heilen, könnte ich noch so dünn sein, es würde an meinen Komplexen nichts ändern!
#akzeptanzfängtbeidiran
Heute weiß ich: Selbstakzeptanz ist die Lösung allen Selbstzweifels. Natürlich habe ich immer noch meine Trolltage, aber auch das ist völlig okay und gehört zur Selbstakzeptanz dazu. Niemand MUSS sich jeden Tag zu 100% lieben. Es gibt mit Sicherheit Menschen, die das schaffen und das ist spitze, aber es ist kein MUSS. Wichtig ist, dass man trotzdem mit sich selbst im Reinen bleibt und nicht vergisst wie wertvoll man ist! Ich habe begonnen mich so zu akzeptieren, wie ich bin und ich habe nun mal auch Tage, an denen ich mich nicht so toll finde. Trotzdem bin ich mir bewusst, dass ich ein wundervoller Mensch bin und viel zu bieten habe.
Ja, verdammt, ich bin ein Moppel! Und zwar ein warmherziger, weltoffener, gebildeter, schöner und empathischer Moppel, dem es (mit Verlaub) ENDLICH scheißegal ist, wenn man ihn Moppel, dick, fett oder sonst wie nennt!
Ich wünsche allen, die das hier lesen, dass sie entweder schon an diesem Punkt sind oder möglichst dort ankommen, wenn sie das denn wollen. <3
Corina meint
Liebe Katja,
ich freue mich sehr für dich und mit dir, dass du heute im reinen mit dir bist!
Ich bin mit meinen mittlerweilen 130 kg zwar alles andere als glücklich, aber ich habe mich, egal wieviel ich gerade wog, immer so akzeptiert wie ich war und bin!
Allerdings habe ich auch nie die negativen Erfahrungen gemacht, die Du leider machen musstest! Das hätte mich bestimmt auch sehr verletzt und ich hätte mich wahrscheinlich komplett zurückgezogen!
Das einzige, wogegen ich seit Teenagerzeiten zu kämpfen hatte, war die Reduzierung, bzw. die Anzüglichkeiten auf/wegen meiner großen Oberweite! Im Teeniealter war mir das peinlich und unangenehm, aber ein paar Jahre später bekamen sie die passende Antwort von mir! Ich zeigte auf meine Augen und sagte zu ihnen „Hier spielt die Musik“! Das funktionierte immer!
Ich muss aber auch sagen, dass ich mich weder in weite Klamotten packte, noch halb nackt rumgelaufen bin, ich habe meistens (mittlerweile fand ich meine OW toll) Body’s mit einem tollen Dekolleté getragen, einem Blazer darüber und Jeans getragen!
Ich finde, du und dein Mann seid ein schönes Paar und ich lese gerne eure Posts und Berichte!
Liebe Grüße aus dem schönen Hofheim am Taunus
Corina
Kay meint
Ich finde es schlimm, dass Menschen nach wie vor aufgrund von Äußerlichkeiten Anfeindungen und Beschimpfungen ausgesetzt sind, egal ob aufgrund ihres Gewichts, ihrer Hautfarbe oder gar wegen einer Behinderung (das habe ich in meinem Beruf als Sozialbetreuerin nicht nur einmal live miterleben müssen.)
Aber es gibt immer ein paar Idioten auf der Welt, die wird man auch nicht ändern können. Aber wie du richtig erkannt hast, man kann sich selbst ändern. Also seine eigene Einstellung und lernen, sich selbst zu akzeptieren. Denn JEDER Mensch ist einzigartig und auf seine Weise liebenswert. Niemand ist frei von Makeln und die, die äußerlich vielleicht keine haben, leiden dafür vermutlich unter Charakterschwächen. So oder so: Leben und leben lassen ist die Devise. Und Aussagen, die nur dazu dienen einen zu verletzen, sollte man lernen zu ignorieren. Sowas hat man einfach nicht nötig.
Tanja meint
Ich kann nur sagen..
Toll wenn Mann/Frau in seinen FLOW kommt.
Such ich geniesse diese Reise!!!!!
😘😘😘😘😘😘😘😘😘
K. meint
Auf dieses Fazit vor Dir habe ich lange gewartet! Endlich!!!!!!!!!