Kennt ihr das? An manchen Tagen (ich nenne sie die Trolltage) kann man sich einfach nicht leiden. Die Frisur sitzt nicht, die Hose kneift und ohne Make-up würde auch das Gesicht die Note 6 bekommen. Ich habe diese Tage ungefähr 3-4 mal im Monat und denke, dass sie hormonell bedingt sind und ich sie einfach so hinnehmen muss! Hormone sind manchmal echte Arschlöcher! Sorry für den Ausdruck, aber mir fällt kein netterer ein… 🙂
An den anderen Tagen komm ich mittlerweile recht gut klar mit mir. Das war nicht immer so, ich hatte Zeiten, in denen ich mir so gut wie nie gefiel, immer unzufrieden und eingeschüchtert war. Aber diese Zeiten sind rum und ich möchte, dass die Abstände zwischen den Trolltagen immer länger werden! Aber wie stelle ich das an?
Dank des Internets weiß ich, dass ich mit diesem Wunsch nicht alleine bin und alleine diese Erkenntnis hilft mir schon, mich besser zu fühlen. Bei Infatstyle habe ich z.B. vor kurzem einen Blogpost zum Thema „Selbstliebe“ gelesen, der mir sehr gut gefallen hat. Man bekommt schöne und vor allem recht einfache Tipps, wie man es schafft sich mehr und mehr selbst zu lieben.
Zeige Deinem Körper Liebe, pflege ihn und Du pflegst automatisch auch Deine Seele. So sehe ich das auch. Es hilft ungemein sich immer mal wieder Zeit für sich zu nehmen und Körper und Geist zu pflegen. Für mich ist beispielsweise die professionelle Fußpflege immer ein Anlass, bei und nach dem ich mich so richtig wohl fühle. Auch ein neues Parfüm oder eine neue Bodylotion (ich bin übrigens Bodylotion Junkie… Hallo Gruppe) zu kaufen erhöht meine Zufriedenheit mit mir und der Welt. Das kann bestimmt nicht jeder von euch verstehen, aber so lange es mir hilft, ist es gut.
Entwickle Körpergefühl. Diesen Punkt verstehe ich nach und nach immer besser. Auf der einen Seite hilft auch mir tatsächlich der Sport dabei, meinen Körper besser zu fühlen und gezielt zu steuern. Was mir aber noch mehr hilft ist mein Mann. Das hört sich erst einmal komisch an, denn es geht ja um MEIN Körpergefühl, aber Volker schafft es durch seine Art immer wieder mich quasi zu meinem Glück zu zwingen. Ich gebe euch mal ein Beispiel: Volker liebt meinen Speck (nicht dass ich welchen hätte, aber naja ;-)) und ich habe es gehasst, wenn er dranfassen wollte. Ihr merkt, ich schreibe in der Vergangenheitsform , denn Volker hat es tatsächlich geschafft, dass ich es ohne zu zucken zulassen kann, dass er z.B. meinen Bauch durchknetet. Wie er das geschafft hat? Mit Hartnäckigkeit! Er hat mir in den letzten 6 Jahren unserer Beziehung immer und immer wieder, fast schon drehorgelartig, gesagt und gezeigt, dass er meinen Körper genau so liebt, wie er ist. Und jedes Mal wenn er das gesagt hat, habe ich ihm etwas mehr geglaubt. Und irgendwann habe ich mich geöffnet und konnte es zulassen an meinen Problemzonen angefasst zu werden. Und ich kann euch sagen, es ist ein geniales Gefühl und so wahnsinnig befreiend, wenn man sich nicht mehr andauernd Gedanken machen muss, wie man sich anfühlt und was der Partner wohl denkt. Ich glaube Volker, dass er mich gut findet und dieses positive Gefühl unterstützt mich sehr dabei auch mich selbst gut zu finden.
Was findest Du schön an Dir? Ja, alle oben genannten Punkte sind ja zu großen Teilen fremdbestimmt. Zur Selbstliebe gehört aber am allermeisten, wie das Wort schon sagt, die Liebe zu sich selbst. Und genau diese ist am schwersten zu entwickeln. Trotzdem glaube und hoffe ich, dass jeder von uns ein paar Stellen am Körper hat, die er oder sie gut findet, oder? Ich mag beispielsweise meine Augen, meine Nase und meine Haut sehr gerne. Es gibt aber leider viel mehr Stellen, die ich gerne ändern würde. Infatstyle begründet dies mit den Hänseleien, Diättalk oder Beleidigungen, die man im Laufe seines Lebens ertragen musste und die deshalb unser Selbstbild trüben.
Ich sehe das ähnlich, man ist Gefangener seiner Erfahrungen und das genau so lange, bis man es schafft sich aus diesem Gefängnis zu befreien. Sich mit positiven Menschen zu umgeben hilft da Wunder und kann die Selbstheilungskraft enorm verstärken. Aber man muss lernen Anderen zu vertrauen, wenn man sich selbst nicht mehr trauen kann. Mir passiert es beispielsweise immer mal wieder, dass ich, wenn ich unterwegs bin und mich richtig wohl in meinem Körper fühle, in dem Moment, in dem ich mich in einem Spiegel sehe, regelrecht erschrecke und mein positives Körpergefühl sofort zerstört ist. Kennt ihr das auch? Euer Körpergefühl und euer Spiegelbild widersprechen sich komplett? Es ist rational betrachtet völliger Schwachsinn, denn ich sehe ja nicht plötzlich anders aus. Aber ich kann daran im ersten Moment nichts ändern. Ich empfinde dann einfach so. Was mir in solchen Momenten aber hilft, ist sofort darüber zu sprechen. Ich frage einfach Volker oder einen Freund/eine Freundin, ob irgendwas an meiner Optik nicht stimmt und wenn dies verneint wird, versuche ich auf das Bild, das andere von mir haben, zu vertrauen.
Stehe Dir nicht selbst im Weg!
Es klappt nicht immer, aber immer öfter und dann konzentriere ich mich wieder auf das Wesentliche: Die Zeit zusammen mit Familie oder Freunden. Diese Momente sollten von den eigenen Komplexen nämlich nicht zerstört werden. Und genau diese Erkenntnis, dass ich mir die schönsten Erfahrungen/Erinnerungen nicht selbst torpedieren möchte, das spornt mich ungemein an, an mir zu arbeiten. Ich möchte das Leben genießen können und nicht in Selbstzweifeln ertrinken. In schwachen Momenten versuche ich mir deshalb immer zu sagen: Stehe Dir nicht selbst im Weg! Und es hilft mir tatsächlich dabei, die Zweifel beiseite zu schieben und mich einfach so zu akzeptieren wie ich bin.
Tanja Schwalb meint
Wenn man in den Spiegel schaut und sich sagen kann „ICH LIEBE MICH SO WIE ICH BIN“, erst dann kann man das Leben geniessen!!
Habe auch lange gebraucht um das zu kappieren bzw. akzeptieren.
Was soll ich sagen….. Ist ein geiles Gefühl (fast so gut wie Sex) 😉
Katja meint
Ich hoffe sehr, dass ich das irgendwann genauso dauerhaft hinbekomme wie Du. Drück Dich! :-*
Emma meint
Leierkastenartig wiederhole ich: ich wünschte Du könntest Dich einmal mit unseren Augen sehen. Dein Spiegelbild ist das eine, das was Du aus Deiner Sicht nach außen trägst. Das andere ist WER Du bist. Du bist ja nicht nur Körper, Du bist Seele, Geist, Intelligenz, Herz und noch so einiges mehr. Du musst lernen zu verstehen wer Du bist, wie schön Du bist. Dann beginnst du dich mit anderen Augen zu sehen und siehst wie wir Dich sehen. Dein Körper ist nur Deine Hülle… ist er perfekt? Vielleicht nicht. Der Rest von Dir ist es aber schon. Schau dich mal durch den Spiegel und tief in Dich hinein. Dann kannst Du nur zu einem Schluss kommen: Du bist eine Wahnsinns-Hammer-Frau
Katja meint
Ach Manu, ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll… Danke Dir für Deine Worte! Es tut mir sehr gut zu wissen, dass es Menschen wie Dich in meinem Leben gibt, die mich so mögen wie ich bin! Hab Dich sehr lieb! :-*
fat candy meint
hi, bin grad über megabambi auf euren blog gestoßen (so viel zu pingbacks 😉 ) und dieser post hat mich besonders angesprochen. einerseits finds ichs sehr abwechslungsreich und lässig, dass ihr zu zweit bloggt und dein mann da auch eine männliche perspektive (und dann auch noch plus size) einbringt und andererseits find ichs schön, dass es auch hier um selbstliebe geht und nicht (nur) um möglichkeiten sich zu stylen.
ich bin davon überzeugt, dass ich mich nur verändern kann, wenn ich von einem positiven punkt aus starte. aus selbsthass und verzweiflung kann nichts entstehen. dieses gefühl, dass du beschreibst (das spiegelbild und das eigene körpergefühl klaffen auseinander) kenn ich auch sehr gut. eine ärztin in einer essstörungsklinik sagte mir ganz trocken: „ja, das nennt man körperschemastörung“. das beschäftigt mich seit jahren. ist das wirklich eine störung? oder ist es nicht eher so, dass ich anfange mich zu mögen und schon so verblendet bin von bildern, wie ich glaube sein zu müssen, dass ich mich nur dann mögen können kann, wenn ich so aussehe wie die?
auf dass die „trolltage“ weniger werden 😉
Nicoletta-Maria Wolfsbauer meint
Toller Beitrag. Deinen Punkten kann ich nur vollinhaltlich zustimmen. Und je mehr man sich daran hält, desto besser funktioniert es.
Vollständigkeitshalber möchte ich noch die NER erwähnen. Die Selbstbeobachtung ist auch ein toller Weg der Selbstannahme und Selbstliebe.
Liebe Grüße, Nicoletta
Karolina meint
du sprichst mir aus der seele meine liebe, ich kann jeden deiner punkte so gut nach vollziehen. danke für diesen toll geschriebenen text. und hey ja ich habe glaube ich sogar öfters als 3-4 tage im monat wo mir nichts recht zu machen ist! hahaha
aber hey so ist das nun mal und gehört dazu 🙂
glg karolina
https://kardiaserena.at
Avaganza meint
Ein sehr schöner Blogpost! … und gerade auch ein Thema für mich! Nach schwierigen Jahren und 2 Kindern in kurzen Abständen hat sich mein Körper sehr verändert … und es fällt schwer sich selbst zu lieben, wenn man von allen Seiten Kritik bekommt … aber ich nehme deinen Beitrag jetzt zum Anlass um darüber mehr nachzudenken … denn wenn man sich nicht selbst liebt, wird es auch kein anderer tun …
Liebste Grüße
Verena
Nina meint
Diese Tage kenne ich.
Bei mir hilft es einfach den Tag „durchzustehen“. Ich schminke mich dann nicht und esse ungesunde Sachen und schreibe meinem besten Freund und schicke ihm Depri Memes, ich find man darf auch mal traurig sein und sich unwohl fühlen und am nächsten Tag ist es dann meistens auch schon weg.
Linni meint
Hallöchen,
das hast du wirklich toll geschrieben. Ich glaube, dass es vielen Menschen so geht und vor allem, dass junge Frauen damit zu kämpfen haben!
Liebst Linni
http://www.linnisleben.de
Was macht Heli? meint
„Stehe Dir nicht selbst im Weg“, sollte ich mir echt mehr zu Herzen nehmen. Ich weiß nicht, ob es immer Selbstzweifel sind. Es ist irgendwie meine eher introvertierte Art und dass ich mir bei vielen sozialen Dingen schwer tue. Ich bin mir nicht sicher, ob das so eine Art Grund-Konstitution ist, die man nicht so um 180° ändern kann. Aber vielleicht reichen ja schon 30° in eine andere Richtung. 🙂