Die Männerwelt dreht durch… Der Playboy hat sich gewagt zuerst ein Transgender Model und dann eine Plus Size Lady abzulichten. „Skandal!“ schreien die einen, „Endlich!“ freuen sich die anderen. Aber warum plötzlich diese Veränderung? Sollte man den Playboy nicht so lassen wie er über Jahrzehnte war?
Im Netz findet man vermehrt negative Kommentare wie diese: „Der Playboy hat sich schnell verändert, seitdem der Boss weg ist“, schimpfte ein Instagram-Nutzer. „Das ist ein dickes Mädchen. Hugh dreht sich wahrscheinlich in seinem Grab um.“, schrieb ein anderer. „Oh nein…hört auf…Kommt schon… Erst ein Transgender und jetzt das? Ihr seid wirklich mit Hef gestorben!“, wetterte ein weiterer Kritiker.
Die Zeitschrift hat über Jahrzehnte ein schlankes Frauenbild als Ideal präsentiert und offensichtlich gut damit verdient. Die Frage, warum sich jetzt, nach dem Tod von Hugh Hefner, plötzlich etwas ändert ist also völlig berechtigt. Verlangt das die Welt da draußen wirklich? Ich glaube: Nein!
Ich meine, mir persönlich war der Playboy schon immer völlig egal, aber das gilt natürlich nicht gleichzeitig für den Rest der Männerwelt. Es gibt definitiv eine bestimmte Käufergruppe für diese Zeitschrift und diese kauft den Playboy höchstwahrscheinlich nicht wegen der gut recherchierten Artikel, sondern wegen der nackten, schlanken Mädels. Wer sich für anders aussehende Frauen interessiert hat, der musste sich andere Magazine kaufen.
Ich kann die vielen Kritiker also durchaus verstehen. Hier mal ein Vergleich aus Männersicht: Wenn ich Fan von Autorennen bin, dann brauche ich in meiner Zeitschrift keinen Bereich über Motorradrennen und das obwohl beides mit Kurven zu tun hat. Auf der anderen Seite verstehe ich aber auch die Befürworter. Warum nicht ein Magazin, das versucht vielfältiger zu sein?
Auch wenn ich von solchen Heften nicht wirklich etwas halte, da sie Frauen auf ihre Körper reduzieren und ich das nicht gut heiße, so könnte ich mir eher ein zusätzliches Magazin vorstellen, in ähnlicher Aufmachung wie der Playboy, eben nur mit kurvigeren (egal ob Transgender oder nicht) Frauen. Auch wenn viele Männer dazu neigen ihre Vorliebe für üppige Frauen abzustreiten (warum auch immer?), trotzdem glaube ich, dass die Nachfrage enorm wäre.
Aber zurück zur Ausgangslage: Warum muss eine mollige Frau oder auch eine Transfrau in den Playboy? Ich denke es geht der Redaktion nur um Aufmerksamkeit und nicht um eine tatsächliche Veränderung der Playboy Philosophie! In den vergangenen Monaten wurden ja mehrere (gefühlt verzweifelte) Versuche gestartet neue Käufer zu erreichen…
Sorry, es gibt aktuell so viele andere Bereiche in denen sich viel dringender etwas verändern muss! Die Vielfalt auf dem Laufsteg, schöne Mode für alle Größen, mehr Frauen in den Chefetagen oder eine geschlechterunabhängige Bezahlung, das sind unter anderem Dinge, die mich dazu bringen meine Stimme für die Frauenwelt zu erheben. Ob der Playboy wirklich neue Hasen braucht, das gehört mit Sicherheit nicht dazu.
Seht ihr das ähnlich oder ist das doch ein wichtiger Wechsel in Richtung Diversity aus eurer Sicht? Ich denke dieses Thema kann man hervorragend diskutieren!
Schreibe einen Kommentar