Werbung/Outfits bereitgestellt von Sheego
In meiner Jugend habe ich es gehasst größer und dicker zu sein, als alle meine Freundinnen. Auch innerhalb meiner Familie war ich die Dickste und das bekam ich auch immer wieder von diversen Verwandten und Bekannten aufs Brot geschmiert. Die ständige Kritik, Blicke, Getuschel, blöde Sprüche in der Schule, etc. und das Versäumnis meiner Eltern mir beizubringen, dass ich völlig in Ordnung bin, egal wie ich aussehe, hat in mir große Komplexe ausgelöst. Ich begann zu glauben, dass mit mir etwas nicht stimmte, dass ich nicht normal sei und versuchte daher möglichst wenig aufzufallen.
Schwarze, lange Kleidung war seit der Pubertät mein ständiger Begleiter. Ich wog damals 72kg bei 1,80m und ich dachte ernsthaft, dass ich viel zu fett sei. Zwar hatte ich einen mega flachen Bauch, schlanke Arme, etc. aber ich hatte auch deutlich erkennbaren Reithosenspeck und den machte ich für alles verantwortlich. Ich fand meine Beine und meinen Po so abgrundtief hässlich, dass ich zu bauchfreien Tops immer einen Pullover um meine Hüften band, damit ja keiner meinen Speck sieht. Schwimmbad ging gar nicht und Blazer, Jeanshemden, Shirts mussten immer über den Po gehen und durften nie auffällig sein.
Ich wurde so oft gefragt, warum ich mich immer so zuhänge und als ich über die Jahre deutlich an Gewicht zugenommen habe, wurde es noch viel schlimmer. Mit jedem Kilo, das ich mehr auf die Waage brachte, sank mein Selbstbewusstsein noch mehr und obwohl es auch viele Menschen gab, die mir immer wieder sagten, dass ich sehr hübsch sei, glaubte ich es nicht und versuchte meinen Körper zu verstecken. Figurbetonte Röcke, enge Hosen oder Pailletten (wie ich sie auf den Bildern hier trage) wären noch vor 3 Jahren niemals für mich infrage gekommen!
Wann mein Umdenken begonnen hat, kann ich euch heute ganz genau sagen: Es hat begonnen, als ich Plus Size Blogger wie Verena Prechtl (ms_wunderbar) und Cécile Sauer (flipper_theodora) auf Instagram entdeckt habe. Das hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber es ist die Wahrheit. Instagram in Kombination mit einem Mann an meiner Seite, der mir jeden Tag das Gefühl gibt, die schönste Frau der Welt zu sein, hat gemacht, dass ich mich meinen Komplexen stellte und begann ihnen auf den Grund zu gehen.
Zu sehen, dass ich nicht die einzige große, dicke Frau bin war schon gut. Zu sehen, dass andere große, dicke Frauen wunderschöne Kleidung tragen und ihre Kurven nicht verstecken, hat mich motiviert es ihnen gleich zu tun. Natürlich war dieser Wunsch schon immer in mir drin, aber er war tief vergraben und ich wollte ihn lange nicht ausbuddeln. Aber 2017 war ich dann soweit, ich begann an meinen Komplexen zu arbeiten und begann, zusammen mit Volker, darüber zu schreiben. Es war und ist so unglaublich befreiend und ich habe viel über mich gelernt.
Das, was ich schon immer mit anderen Menschen gemacht habe und mache (nämlich sie so anzunehmen, wie sie sind), das mache ich nun auch mit mir selbst. Kein Körper ist wie der andere und ich habe aufgehört mich mit anderen zu vergleichen. Im Umkehrschluss habe ich begonnen, das, was ich immer sein wollte, auch zu leben. Meine Seele ist bunt, vielfältig, ich bin offen, tolerant und hasse Schubladen. Und so sieht nun endlich auch mein Kleiderschrank aus. Das heißt nicht, dass ich Schwarz verbannt habe, ich liebe Schwarz immer noch sehr, aber nicht mehr aus den alten Gründen.
Die beiden Outfits aus der aktuellen Party-Kollektion von Sheego by Miyabi Kawai, die ich auf den Fotos trage, wurden nicht gemacht, um damit nicht aufzufallen. Sie glitzern und funkeln und schreien förmlich „Hey! Schaut mich an! Ich bin frei, wild und wunderbar!!!“ Und ja, schaut mich an! Könnt ihr sehen, wie ich mich verändert habe? Ich möchte mich nicht mehr verstecken und das musste ich eigentlich auch noch nie. Lieber spät als nie, weiß ich jetzt, dass wir alle so viel mehr sind als unser Körper!
Also, ihr wundervollen Menschen, die ihr diesen Post lest: Zeigt euch so wie ihr seid – Wundervoll einzigartig, wunderbar vielfältig! Nur so schaffen wir es, dass noch ganz viele andere Menschen, die ( ähnlich wie mein jüngeres Ich) noch nicht so weit sind, sich uns als Vorbild nehmen und endlich so sein können, wie sie es tief in ihrem Herzen sein möchten! <3
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