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Es ist schon so ne Sache mit der Zufriedenheit. Irgendwie scheint unser Leben von Tag zu Tag schnelllebiger zu werden und ich hatte schon oft das Gefühl, rein gar nichts dagegen tun zu können. Natürlich ist das eine, meine, rein subjektive Wahrnehmung, aber wie sagt Katja immer so schön: Jeder schafft sich ja seine eigene Hölle.
Zu Beginn des Jahres hatte ich einen Blogpost über meine Vorsätze für 2019 geschrieben. Ich hatte mir vorgenommen ruhiger und gelassener zu werden… Nun ist das Jahr fast zu Ende und was soll ich sagen: Ich habe meine Vorsätze nur teilweise erfüllt. Es wäre schön, wenn ich zu 100% sagen könnte, dass mein Leben nun, 10 Monate später, deutlich ruhiger und ich deutlich gelassener wäre. Aber wäre das überhaupt machbar in so kurzer Zeit?
Ich habe viel darüber nachgedacht und ich glaube ja, es wäre möglich gewesen! Aber wenn das Leben so spielt, dann spielt es manchmal auch gegen einen. In den letzten Monaten war bei Katja und mir sehr viel los. Dinge an denen ich leider nichts oder nur sehr wenig ändern konnte und kann. Katjas Papa hatte im Februar einen Hirnschlag und musste, auch aufgrund seiner fortschreitenden Demenz, in einem Pflegeheim untergebracht werden. Der Diesel-Skandal ließ meinen Arbeitsplatz unsicher werden, ich mache mir mehr und mehr Sorgen, um meine Zukunft. Katjas Lipödem wird zunehmend zu einem Problem, mein Sohn schwächelt aktuell sehr stark in der Schule und ich sorge mich um meine Lieben.
Manch einer mag jetzt sagen, das sei Jammern auf hohem Niveau, aber mich lässt all das unruhig werden und hat mir in so einigen Nächte den Schlaf geraubt. Natürlich habe ich versucht etwas gegenzusteuern. Ich versuche mich Tag für Tag zu besinnen, auch dankbar zu sein und mir das viele Gute in meinem Leben vor Augen zu führen. Mein Schwiegervater lebt noch, meinen Job habe ich noch, Katja wird sich früher oder später operieren lassen und mein Sohn wird seinen Weg gehen, da bin ich sicher.
Den eigenen Fokus auf das Gute zu legen, hört ich in der Theorie so wunderbar einfach an. In der Realität wird der Fokus allerdings von so vielen unterschiedlichen Faktoren beeinflusst, da bleibt die Schärfe gerne mal auf der Strecke. Um die Schärfe aufrecht zu erhalten, bedarf es viel Kraft. Zumindest kostet es mich viel Kraft. Und da komme ich wieder zurück zu meinem Vorsatz vom Anfang diesen Jahres.
Ich schrieb darüber, dass ich mein Leben entschleunigen muss. Das ist, meiner Meinung nach, wirklich ein entscheidender Faktor, den jeder (bis zu einem gewissen Grad) selbst beeinflussen kann. In der Vergangenheit habe ich sehr viel für andere und sehr wenig für mich getan. Gegönnt habe ich mir so gut wie nichts, ich war in meinem Hamsterrad gefangen. Das ändere ich gerade, denn ich darf mich selbst nicht vergessen. Niemand sollte sich selbst vergessen.
Wenn es mir gut geht, wenn ich ausgeglichen und zufrieden bin, dann geht es auch meinen Lieben besser. Ich muss versuchen mich auf die Dinge zu konzentrieren, die ich wirklich beeinflussen kann. Meine Gesundheit, meine Freizeitgestaltung, meinen Berufsalltag… Ich möchte mehr auf mich achten und dem Stress die Stirn bieten. Ein erster Schritt in diese Richtung war die Erfüllung eines großen Traums: Katja und ich haben uns einen Oldtimer gekauft. Damit durch die Gegend zu cruisen entspannt mich ungemein. Das wird nicht jeder verstehen, aber das muss auch nicht jeder verstehen.
Auch unser Blog entspannt mich, denn damit tue ich ebenfalls etwas für mein Seelenheil. Ich beschäftige mich mit mir, reflektiere mich immer öfter und schreibe mir meine Gefühle von der Seele. Katja geht es genauso… Unser Blog ist wie eine Therapie für uns. Ich weiß, dass einige Menschen uns deshalb belächeln, aber das ist völlig in Ordnung, es trifft uns nicht. Wir haben nicht den Anspruch allen zu gefallen, wir müssen nur uns selbst gefallen. Klar, wir gehen mit unserem Blog an die Öffentlichkeit und natürlich freuen wir uns über positives Feedback, aber der Wunsch nach Anerkennung bestimmt nicht unser Handeln.
Katja ist mein Seelenpartner, auch sie entspannt mich und zusammen sind wir sehr stark. Ich weiß wir werden alles was uns noch bevorsteht zusammen durchstehen und dieses Gefühl gibt mir Gelassenheit. Ob unser Schicksal da mitspielen wird? Ich weiß es nicht! Aber da das Schicksal sich nicht beeinflussen lässt, denke ich auch nicht mehr darüber nach. Mein Fokus liegt auf dem Positiven!
Marita meint
Ein toller Blogbeitrag 👍🏽 Ihr beide seid ein super Team und werdet zusammen durch die dunkleren Tage gehen um gestärkt daraus hinvortreten, da bin ich mir ganz sicher! Ich freue mich auf nächstes Wochenende euch wieder zu sehen!
Liebe Grüße aus Hannover
Volker meint
Vielen lieben Dank, gemeinsam ist man definitiv stärker. Wir freuen uns auch total.
Liebe Grüße zurück
🙂