Viele unserer Freunde waren bereits in Holland, die meisten waren in Amsterdam oder am Ijsselmeer und wie das immer so ist: Einige lieben, andere hassen Holland. Volker war vor vielen Jahren schonmal in den Niederlanden, ich noch nie. Als wir auf Groupon das Angebot (2ĂF in Rotterdam / 120âŹ) sahen, waren wir uns sofort einig: Da fahren wir jetzt einfach mal spontan hin und schauen uns das an. Da immer alle nach Amsterdam fahren, reizte uns Rotterdam umso mehr, denn wir hatten darĂŒber vorab noch recht wenig gehört.
Leider hatten wir nur ein Wochenende Zeit, um einen ersten Eindruck von Holland generell und Rotterdam im speziellen zu bekommen. Aber es hat gereicht, um unser Interesse an Land und Leuten zu wecken, daher gab es am Sonntag direkt noch einen Abstecher nach Den Haag ans Meer.
Aber zurĂŒck zum Anfang. Jetzt kommt ein kleiner Bericht darĂŒber was wir so alles erlebt haben in den drei Tagen und was wir Euch empfehlen können, falls Ihr selbst mal in der Gegend seid.
Tag 1
Nach ca. 5 Stunden Fahrt ohne Stau und dass an einem Freitag (wir haben das Ruhrgebiet gemieden und sind ĂŒber Belgien gefahren), kamen wir entspannt und gespannt zugleich in Rotterdam an. Hier erst einmal einige Facts zu unserem Hotel:
Das Thon Hotel (Willemsplein 1) liegt direkt am Wasser und ist fĂŒr einen Kurztrip wirklich zu empfehlen. Die Zimmer sind zwar recht klein, aber wer verbringt schon seine kostbare Zeit im Zimmer? Wir nicht! Duschen & Schlafen – das reicht. Zum Thema Duschen: Die Dusche war, wie immer, zu klein fĂŒr uns und der Duschvorhang kann froh sein, dass er uns ĂŒberlebt hat. Grummel. Zum Thema Schlafen: Das Bett war ausreichend groĂ und sehr bequem. Wir haben hervorragend geschlafen! Ah.. nicht zu vergessen: Das FrĂŒhstĂŒck. Das FrĂŒhstĂŒck war super und ist absolut zu empfehlen. Es gab eine riesige Auswahl an Brot/Brötchen, Wurst, KĂ€se, GemĂŒse, Eier, Speck, WĂŒrstchen, Bohnen, Marmelade, Cerealien, Obst, Joghurt, verschiedene SĂ€fte, Wasser, diverse KaffeespezialitĂ€ten, Tee⊠Alles immer frisch, in ausreichender Menge vorhanden und sehr lecker.
Nach dem Auspacken und Frischmachen sind wir direkt los, um die Stadt zu erkunden. Direkt gegenĂŒber dem Hotel findet man die Haltestellen fĂŒr Hafenrundfahrten (Spido Bootstouren, tĂ€glich 09.00 â 17.00 Uhr), den Wasserbus, das Wassertaxi und die Tram Linie 7. Ein idealer Startpunkt also. Wir entschieden uns mit der Tram in Richtung Stadtzentrum zu fahren. Ausgestiegen sind wir in der NĂ€he der Witte de Withstraat. Dort steppt der BĂ€r, können wir Euch sagen. Diese StraĂe ist der Place to be fĂŒr alle partyhungrigen NachtschwĂ€rmer. Es wimmelt quasi von szenigen Kneipen, ausgefallenen Restaurants und kĂŒnstlerischen Galerien. Bei den sommerlichen Temperaturen, die wir hatten (25 Grad, aber recht windig) war im Freien kaum ein Platz zu finden. Daher entschieden wir uns dazu in ein Restaurant zu gehen.
Da wir beide gerne orientalisch essen, fiel unsere Wahl auf das Bazar (Witte de Withstraat 16), ein tunesisch/marokkanisches Restaurant, in dem man sich tatsĂ€chlich etwas vorkommt wie auf einem nordafrikanischen Basar. Es ist laut, quirlig und es gibt wunderbares Essen. Wir bestellten Sigara Boregi (Frittierte Yufkaröllchen, gefĂŒllt mit Feta, Minze & Petersilie) und New Delhi Suppe (Paprikasuppe) als Vorspeisen und Yogurtlu Adana (gegrillter Kebab aus Rinder- und Lammhackfleisch mit Reis, gegrilltem GemĂŒse und JoghurtsoĂe) und El Couscous Vis (GrillspieĂ mit Thunfisch und Scampis auf Couscous mit RöstgemĂŒse, getrockneten FrĂŒchten und SafransoĂe) als Hauptgerichte. Da wir fast immer den gleichen Geschmack haben, tauschten wir in der HĂ€lfte, so dass jeder alles probieren konnte. Unser Fazit: Hervorragend! Wir hatten nichts auszusetzen Auch der Preis war absolut angemessen (60⏠fĂŒr alles inklusive Espresso und 5 weiteren GetrĂ€nken).
GestĂ€rkt und zufrieden haben wir dann zu FuĂ etwas das Viertel erkundet. Die unzĂ€hligen Bars und kleinen SzenelĂ€dchen sind wirklich klasse. Das einzige Manko war tatsĂ€chlich, dass es schier unmöglich war, drauĂen einen Platz zu ergattern. Daher schlenderten wir wieder zurĂŒck in Richtung Hotel und hofften auf dem Weg eine nette Bar zu finden, in der wir einen Gin Tonic trinken konnten. Faszinierend, anscheinend konzentrierten sich alle Menschen nur auf die Witte de Withstraat, denn ein paar Meter weiter war kaum noch etwas los. Und so fanden wir das komplette Kontrastprogramm zum Trubel: Jackâs Cigar Lounge & Bar (Scheepstimmermanslaan 15A). Eine kleine, aber sehr feine Bar, mit einem abgetrennten Bereich fĂŒr Zigarrenraucher. In gemĂŒtlichen Cocktailsesseln tranken wir endlich unseren geliebten Gin Tonic (hier: Bobbyâs Schiedam Gin). Lecker! Diese Bar ist sehr zu empfehlen, wenn man in Ruhe einen Whiskey/Gin/Rum und/oder eine Zigarre (in allen Preisklassen â siehe Foto) genieĂen möchte.
Im Anschluss wollten wir eigentlich wieder ins Hotel, da wir doch relativ mĂŒde waren. Auf dem Weg dahin entdeckten wir aber einen ganz tollen Innenhof mit diversen Restaurants und Bars. Daran konnten wir nicht vorbeigehen.  Und so tranken wir noch einen Absacker im Biblio (Van Vollenhovenstraat 15C), einer Art Grand CafĂ© und Restaurant mit Bibliothek. Ungewöhnlich schön.
Auf dem Heimweg flanierten wir noch etwas am Wasser entlang, bewunderten den zunehmenden Mond und amĂŒsierten uns ĂŒber einen Club im ersten Stock eines sehr mondĂ€nen Hotels, aus dem lautstarke 90er Jahre Songs dröhnten. Zu Haddaways âWhat is loveâ kĂŒssten wir uns und gingen zurĂŒck zu unserem Hotel. Gute Nacht, Rotterdam.
Tag 2
Nach einem ausgiebigen FrĂŒhstĂŒck war das Motto des Tages âWas möchte ich!?â Jeder durfte sich etwas wĂŒnschen. So wurde zuerst geshoppt und dann ging es zum Barbershop. Auf Empfehlung von #codecurvy (Vielen Dank dafĂŒr) ging es zu Beginn nach Zuidplein zu MS Mode (Ausbeute: 1 Top, 2 Longhemden, 2 ArmbĂ€nder), bei denen kurvige Frauen immer fĂŒndig werden. Leider haben in Deutschland alle Filialen geschlossen. Zum GlĂŒck gibt es aber einen Onlineshop! Danach fuhren wir in die Innenstadt zu den Shoppingmeilen rund um das World Trade Center Rotterdam (Ljinbaan& Koopgoot / Haltestelle Beurs). Dort findet man alle bekannten Labels und noch mehr. Plus Size fĂŒhren leider recht wenige Shops, fĂŒndig wird man aber zum Beispiel bei Ulla Popken, River Island oder Forever21, wobei die aktuellen Kollektionen der letzten beiden nicht unserem Geschmack entsprachen. Schade, davon hatten wir uns mehr versprochen. Online haben beide deutlich mehr zu bieten! Zum Abschluss der Shoppingtour ging es zu Rituals, eine unserer Lieblingsmarken. Die Ausbeute seht Ihr auf dem Foto. Auch haben wir uns beide jeweils in ein Parfum verliebt (Eau dâOrient fĂŒr Frauen und Eau du Kashmir fĂŒr MĂ€nner â tolle Herbst/Winter DĂŒfte). Beim nĂ€chsten Mal werden wir zuschlagen.
Volkers Termin beim Barbershop (Barbershop Nielâs, Coolsingel 99) war um 16.15 Uhr. Wir hatten also noch Zeit fĂŒr ein Mittagessen. Wir mögen beide gerne chinesisches Essen und entschieden uns fĂŒr das Wok To Go (Coolsingel 121). Ein kleiner Laden mit gemĂŒtlichem AuĂenbereich und leckeren Wok Gerichten. Hier gab es einmal Sweet-Chili Huhn mit Nudeln und einmal Teriyaki Huhn mit Reis. Mit GetrĂ€nken kostete uns das 18âŹ. Kann man nichts sagen, oder? Die PortionsgröĂe war enorm, alles frisch zubereitet und lecker! Danach ging es direkt zum Barber. Nielâs Barbershop ist ein kleiner, cooler Laden, etwas schwer zu finden, aber definitiv einen Besuch wert. Das Ambiente könnte etwas mehr âold schoolâ sein, aber der Service des Barbiers ist hervorragend. Der Chef (Soeniel Chotoe â siehe Bild) geht ganz toll auf die WĂŒnsche seiner Kunden ein und rasiert und trimmt den Bart handwerklich sehr gut. Da Volker wirklich extreeeeeem kritisch ist, wird er zum Thema Haar- und Bartpflege aber einen gesonderten Blog Beitrag schreiben. Er hat dazu einfach zu viel zu sagen! đ
Nach dem Barber fuhren wir zurĂŒck ins Hotel, haben kurz gechillt, nochmal geduscht, uns umgezogen um uns dann erneut ins Nachtleben zu stĂŒrzen. Erster Stopp war das Scharrels en Schuim, ein extrem cooles Restaurant mit Bar, das sich auf HĂ€hnchen, Bier und Gin spezialisiert hat. Ein Traum. đ Zum HĂ€hnchengericht gab es 4 verschiedene Gins (Mombasa Club Dry & Strawberry, Buss Nr. 5 und Opihr Oriental, jeweils mit passendem Tonic Water) â Fantastisch. Ein perfekter Laden fĂŒr Gin Liebhaber!
Im Anschluss wollten wir dann mal sehen, was die Partyfraktion der Stadt so treibt und es hat uns VOR das De Skihut (Stadthuisplein 29) verschlagen. Holla die Waldfee â Wir sind zu alt fĂŒr diesen Laden. Selbst mit etwas Alkohol im Blut. Im Inneren steppte dermaĂen der BĂ€r. Zu einem Mix aus niederlĂ€ndischer Partymucke und internationalem Pop tanzten die GĂ€ste mit dem Personal auf der Theke. Das Publikum: Ein Mix aus Jungesellinnnenabschied-Teilnehmerinnen und Mallorca Touristen im Alter von 18 bis keine Ahnung. Das haben wir uns eine Zeitlang betrachtet und uns dann entschieden weiter zu ziehen. Quasi fast neben an in das Coconuts (Stadthuisplein 19). Ăhnliche Aufmachung von auĂen, lateinamerikanische Musik innen. Dort wurden wir einfach nicht bedient und gingen dann wieder eins weiter in das XY?, wir konnten den Namen leider nicht herausfinden. âč Drinnen lief ein Mix aus RânâB, auf modern gemachten Oldies und Charts. Naja, wenigstens wurden wir bedient. Nach einem netten GesprĂ€ch mit zwei HollĂ€nderinnen und Weizenbier bzw. Cola Zero fuhren wir mit der Tram (die fahren wirklich bis spĂ€t in die Nacht) zurĂŒck ins Hotel. Es reichte uns fĂŒr heute. đ
Tag 3
Wir mussten unser Zimmer bis 11 Uhr rĂ€umen. Das haben wir nach dem FrĂŒhstĂŒck auch getan und entschieden, dass wir gerne noch etwas mehr von Holland sehen möchten. Ein neues Ziel war schnell gefunden: Wir beide lieben das Meer und daher ging es nach Scheveningen (Den Haag) an den Strand (ca. 30km entfernt von Rotterdam).
WOW! Der Strand, das Meer, die Luft â einfach fantastisch. Wir hatten zum GlĂŒck strahlenden Sonnenschein und liefen erst einmal barfuĂ den Strand entlang. Abgelenkt von der Aussicht, den zahlreichen Surfern und von den abertausenden Muscheln (siehe Bild), waren ruckzuck 3 Stunden rum. Bei einem Cesar Salad im Strandclub Doen (Strandweg 9 / Scheveningen Boulevard) lieĂen wir die letzten Tage Revue passieren. Den Haag war der perfekte Abschluss unseres Wochenendtrips und die perfekte Inspiration fĂŒr ein Wiedersehen. Holland hat mit Sicherheit noch so viel mehr zu bieten und das wollen wir im nĂ€chsten Sommerurlaub herausfinden. Bis dahin zehren wir von unseren ersten EindrĂŒcken. Nach weiteren 5 Stunden Autofahrt, kamen wir um 23 Uhr wieder zuhause an und waren uns einig: Holland â Wir kommen wieder!
Martina meint
So eine schöne Reise habt ihr gamacht! Natur, Stadt und Essen sind meine Lieblingsmotiven.
Birgit meint
Ich liebe Holland! Ich war -ganz klassisch- ein paar Tage in Amsterdam, Haarlem und Zandvoort und es war wunderschön. Noch auf der Liste stehen Maastricht und Utrecht oder, wenn möglich, eine Rundreise durch die Niederlande.
Liebe GrĂŒĂe
Birgit