Habt ihr auch manchmal Tage, an denen ihr euch einfach überhaupt nicht leiden könnt? Tage, an denen ihr am liebsten das Haus nicht verlassen möchtet? An diesen Tagen, ich nenne sie (wie schon öfter gesagt) Trolltage, fällt es mir unheimlich schwer überhaupt etwas positives an mir und meinem Leben zu finden. Mich nervt mein Übergewicht, die zu glatten Haare, meine zu großen Poren im Gesicht, die Papierstapel im Arbeitszimmer, der Garten, der noch nicht angelegt ist, meine mangelnde Fitness, meine Unsicherheit.. ich könnte diese Liste ewig weiterführen.. Aber am meisten nervt mich, dass ich so genervt bin! Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass ich es hasse so zu empfinden.
Als ich noch jünger war, hatte ich solche Tage ziemlich oft. Aber über die Jahre habe ich es geschafft, dass sie weniger wurden. Mir wurde nämlich einfach klar, dass ich rein gar nichts daran ändern kann. Ich habe begonnen zu akzeptieren, dass sie zu mir gehören! Und jedes Mal, wenn ich wieder einen Trolltag habe, dann mache ich mir bewusst, dass es gar nicht zu schlimm ist, sich und sein Leben auch mal nicht zu mögen. Und dieses Bewusstsein relativiert meinen Ärger und führt dazu, dass ich nicht mehr genervt bin.
Weniger ärgern, mehr akzeptieren
Sind wir mal ehrlich, wir können uns ewig und drei Tage über unser Übergewicht, unsere Unordnung, die schlechte Haut, oder was auch immer aufregen.. Aber es wird sich spontan rein gar nichts daran ändern! Denn umso mehr wir uns gegen die Realität sträuben, umso mehr Lebensqualität verlieren wir. Das ist doch total kacke, oder?
Ich habe mich entschieden mich (das heißt meinen Körper und meinen Geist) und alles was dazu gehört zu akzeptieren. Das heißt nicht, dass ich plötzlich alles an mir abgöttisch liebe. Aber ich nehme die Situation hin, ich nehme mich an. Und soll ich euch was sagen.. seit ich an diesem Punkt bin, kann ich auch etwas ändern. Alle Versuche, die ich zuvor unternahm, etwas an mir zu verändern, obwohl ich mich innerlich noch nicht akzeptiert hatte, waren zum Scheitern verurteilt.
Erst Selbstakzeptanz, dann Selbstliebe
Erst seit ich mich genauso akzeptiert habe wie ich bin, konnte ich zum Beispiel damit anfangen mich gut zu finden. Das war mein erster Schritt in Richtung Selbstliebe! Am schlechten Wetter können wir nichts ändern, aber an unserem Selbstbild und der Art wie wir mit uns selbst umgehen schon. Frei nach dem Motto: Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel setzen wie wir wollen!
Und es ist auch völlig okay, wenn wir etwas an unserem Aussehen oder Verhalten ändern wollen. Wir dürfen das! Wenn es uns körperlich nicht gut geht, können wir mehr Sport machen. Wenn wir uns zu dick fühlen, können wir unsere Ernährung umstellen. Wir können wohlgemerkt, nicht wir müssen! Es ist alleine unsere Entscheidung wohin unser Weg geht. Wenn uns etwas an uns stört, dann dürfen wir es ändern. Wenn uns nichts an uns stört, dann müssen wir auch nichts ändern! Und keiner hat das Recht unsere Sebstakzeptanz und Selbstliebe anzuzweifeln. Our body, our rules!
Kay meint
Wieder mal ein ganz toller und hifreicher Beitrag, denn ich denke die Meisten von uns kennen diese Trolltage und ja, ich ebenso!
Das mit dem weniger ärgern mehr akzeptieren fällt mir oft schwer, vor allem an eben diesen Trolltagen, aber ich bin bemüht, daran zu arbeiten😉
Liebe Grüße, Kay.
http://www.twistheadcats.com
Katja meint
Liebe Kay,
das geht mir ganz genauso.. Ich schaffe das auch nicht immer! Aber immer öfter! 🙂
Vielen Dank für Dein Feedback und viele Grüße <3
LG Katja
Sandra meint
Super, super, supertoll geschrieben!
Ich erkenne mich da in so Vielem und kann Dir da nur zustimmen.
Liebe Grüße an Dich
Sandra
Katja meint
Liebe Sandra,
vielen lieben Dank für Dein Feedback. <3
LG Katja