Ich beschäftige mich bereits seit ich 15/16 bin mit dem Thema Dehnungsstreifen. Auf allen Kanälen findet man Tipps und Tricks wie man sie loswerden kann. Trotzdem frage ich mich immer öfter, warum wir die Dinger nicht einfach akzeptieren? Fast jeder hat sie, egal ob dick oder dünn. Ich persönlich kenne keine Frau, die keine hat. meine 12 Jahre ältere Schwester hat tatsächlich FAST keine.. Aber auch Männer bleiben oft nicht verschont. Von daher sind sie ja anscheinend etwas ganz normales und gehören zu unserem Körper dazu! Also: Warum setzen wir alles daran sie loszuwerden?
Ich erinnere mich daran, dass ich mit ca. 11 Jahren die ersten Dehnungsstreifen an meiner Hüfte entdeckt habe. Damals war mir nicht wirklich bewusst, was das ist und deshalb war es mir auch ziemlich egal. Im Laufe meiner Pubertät und mit zunehmenden Interesse am männlichen Geschlecht fingen sie jedoch mehr und mehr an mich zu stören. Zu diesem Zeitpunkt habe ich dann das erste Mal mit meiner besten Freundin darüber gesprochen. Sie hatte (zum Glück) auch welche und ich fühlte mich nicht mehr ganz so alleine. Zusammen überlegten wir, was wir dagegen tun könnten. Im Fernsehen kam damals immer ein Werbespot für Frei Öl. Also gingen wir in die Apotheke und kauften uns eine Flasche. Nach wochenlangem Einölen kamen wir zum Ergebnis: Weiche Haut, aber immer noch genauso viele Dehnungsstreifen wie vorher. Mehr Ideen hatten wir damals nicht und deshalb war die einzige Möglichkeit, die uns blieb, die Dehnungsstreifen möglichst immer zu verstecken.
Das war für mich leider so gut wie unmöglich, denn über die Jahre, bedingt durch fortwährendes Zu- und Abnehmen, bekam ich immer mehr von diesen Dingern. Grummel… Ich habe sie an den Innenseiten der Oberarme, der Brust, den Hüften, dem Unterbauch, den Oberschenkelinnenseiten und in den Kniekehlen. Krass oder?
Nö!!! Mittlerweile bin ich der festen Überzeugung, dass das ziemlich normal ist. Aber was sind Dehnungsstreifen eigentlich genau und wie entstehen sie? Laut Netdoktor entstehen Dehnungsstreifen, wenn das Bindegewebe überdehnt wird oder eine Hormonumstellung (z.B. Pubertät) stattfand. Dies führt zu irreparablen Rissen in der Unterhaut, die zu äußerlich sichtbaren blaurötlichen Streifen führen. Im Laufe der Zeit verblassen die Streifen. Die Narben bleiben jedoch weiterhin sichtbar. Neben einer Schwangerschaft gibt es zahlreiche andere Gründe für ihre Entstehung. Eine rasche Fettzunahme, starker Muskelaufbau, eine Hormonbehandlung, die längere Anwendung von Kortison, Fettsucht (Adipositas) mit endokrinologischer Störung, Infektionen wie Fleckfieber, Typhus, Tuberkulose oder das Cushing-Syndrom als Folge einer krankhaft gesteigerten Produktion des Nebennierenhormons Kortisol werden hier genannt. Und weil Dehnungsstreifen oft familiär gehäuft auftreten, wird oft auch eine genetische Komponente diskutiert.
Ehrlich gesagt waren meine Dehnungsstreifen (ich sage bewusst Dehnungsstreifen und nicht Schwangerschaftsstreifen, da ich noch nie schwanger war) gefühlt noch nie blaurötlich. Sie waren immer schon recht hell, aber sehen kann man sie trotzdem deutlich. Warum das so ist, weiß ich nicht, vielleicht bilde ich es mir auch nur ein. Naja… in meiner Wahrnehmung waren sie jedenfalls immer etwas heller als meine Hautfarbe, besonders auffällig wenn ich gebräunt war. Was das Überdehnen der Haut angeht: Ja, ich denke das war bei mir, neben der Hormonumstellung in der Pubertät und meinem schnellen Wachstum (ich war mit 14 Jahren bereits 1,80m groß), der Hauptgrund für meine Streifen. Als Kind war ich recht dick, als Teenager recht schlank und ab meinen Zwanzigern wurde ich immer dicker und habe stets versucht die Pfunde wieder loszuwerden. Gewichtsschwankungen von 20kg waren keine Seltenheit. Aktuell wiege ich wieder 15kg weniger als Anfang des Jahres.
Dieses ständige Auf und Ab ist schlecht, nicht nur für die Haut sondern für den gesamten Körper. Mein Ziel ist es dauerhaft schlanker zu werden. Dafür versuche ich meine Gewohnheiten zu ändern und mich insgesamt mehr zu bewegen. An meinen Dehnungsstreifen kann ich nichts mehr ändern. Sie gehören zu mir, wie die zahlreichen anderen Narben, die ich durch diverse Stürze oder Unfälle am Körper trage. Dehnungsstreifen machen ein Muster auf die Haut… Aber wer hat uns eigentlich eingeredet, dass Muster auf der Haut hässlich seien? Wir lassen uns z.B. durch Tatoos künstliche Muster auf die Haut zaubern, aber die natürlichen Muster gefallen uns nicht?
Das ist wieder mal so ein Fall, der uns vom Tierreich unterscheidet… Ob ein Zebra jemals mit seinen Streifen hadert? 😉
In einem Artikel habe ich gelesen, dass eine Frau ihre Dehnungsstreifen als Teil der Persönlichkeit ihrer Haut ansieht. Diese Bezeichnung finde ich hervorragend und so übernehme ich diesen Gedankengang in meine Wahrnehmung. Ich möchte mich nicht schämen müssen, dass ich Narben am Körper habe. Sie sind ein Teil von mir und wenn mich jemand wegen dieser Zeitzeugen auf meiner Haut verurteilt: Bitteschön.
Mein Mann liebt mich mit allen meinen Makeln, wobei er meine Dehnungsstreifen niemals als Makel bezeichnen würde. Ich habe mich natürlich mit ihm über dieses Thema unterhalten und er sagt, ob ich Dehnungsstreifen habe oder nicht, ist ihm… sorry für den Ausdruck: Scheißegal. Und genau das sollten euch eure Dehnungsstreifen auch sein: Scheißegal.
Keiner muss sich für etwas schämen, für das er oder sie nichts kann. Und selbst wenn man erst durch selbstverschuldetes Zunehmen welche bekommen hat: Mein Gott, was solls!? Sie tun nicht weh, weder uns noch anderen, also stehen wir doch einfach zu ihnen. Ich liebe meinen Mann, meine Freundinnen und Freunde, meine Eltern und Schwester sowieso, ob mit oder ohne Dehnungsstreifen, und ich gehe davon aus, dass das umgekehrt auch so ist! So und nicht anders muss das sein!
Wie steht ihr zu diesem Thema? Belasten euch eure Dehnungsstreifen oder steht ihr darüber?
JF meint
Ich liebe meine Dehnungsstreifen, auch wenn an diesen Stellen die Haut schwabbelig ist, Aber ich habe diese durch das grösste Glück bekommen 😍! Ausserdem gehören sie mir, geschenkt von meinem Sohn… Wenn es jemand stört, der darf auch wegschauen 🤗
Coco meint
Ich bin 13 und habe die Dinger schon,seitdem ich 11 bin…ich habe mich immer dafür geschämt und deshalb trage ich nie kurze Hosen(auch weil ich nicht gerade dünn bin)aber dieser Beitrag macht mir echt Mut.Danke :3
Karolina meint
Dehnungsstreifen hat fast jeder, wobei es sehr mit der elastizität der haut zusammen hängt wie weit sie voran schreiten. Gerade bei ab und Zunahme leidet die haut sehe daran. Das schönste ist doch, dass dein mann dich so liebt wie du bist. Mehr brauchst du nicht zum glücklich sein 🙂
Glg Karolina
Selda Eigler meint
Ich finde, man muss sich in seiner Haut einfach nur wohlfühlen. Ob mit oder ohne irgendwelchen Streifen oder ähnliches. Jeder hat Makel. Ist eben so. Es gehört zu uns und somit ist es ein Teil von uns. Ich hatte zwar keine Streifen, mein Bach war auch in wenigen Wochen weg. Aber dafür habe ich andere Makel, die ein anderer nicht hat. Ist mir aber egal. Ich bin so, wie ich bin.
Du hast so eine tolle Ausstrahlung! Das ist viel schöner, als Streifenlos.
Liebe Grüße, Selda.
Verena Schulze meint
Das mit dem Zebra fand ich super !!! Ich trage ja auch Streifen – und das nicht zu knapp. Danke für die tollen Worte, die Du gefunden hast!
Heidi meint
Ich finde an Dehhnungsstreifen auch absolut nichts Schlimmes. Ich finde es allerdings auch okay, wenn Frau mit ihnen nicht glücklich ist. Jeder ist da eben anders, für die einen (wie für mich) wär es vollkommen egal. Für andere, einige Feundinnen, sind Dehnungsstreifen ein schlimmes Makel, dass sie loswerden wollen. Ich glaube das kommt auch immer darauf an, ob man mit seinem Körper und sich selbst glücklich ist, oder eben nicht.
Liebste Grüße,
Heidi von wilderminds.de
Avaganza meint
Ich habe das Glück dass ich tatsächlich auch nach 2 Schwangerschaften keinen einzigen Dehnungsstreifen habe … aber dafür habe ich andere Dinge … Narben, Verfärbungen, Besenreisser … es ist einfach niemand perfekt, oder fast niemand. Und genau das macht uns aus. Ich stehe zu all meinen Makel, auch wenn ich dafür schon mal schief angeschaut oder beschimpft werde.
Schöner Beitrag!
Liebe Grüße aus Wien
Verena
Vanessa Charlotte meint
Ich hab leider auch Dehnungsstreifen. Mittleiweile sieht man sie aber so gut wie garnicht mehr & ich find’s auch garnicht mehr schlimm ! 🙂
Liebe Grüße,
Vanessa von vanessa-charlotte.wix.com/kirschblueten
Sandra | Waldgrün im Wind meint
Ich habe auch Dehnungsstreifen und finde diese überhaupt nicht schlimm. Es ist eben wie es ist und es kommt doch immer noch auf die inneren Werte an.
Sigrid Braun meint
Dehnungsstreifen hatte ich nach drei Schwangerschaften auch und finde es ganz normal. Mit Frei Öl hatte ich es auch mal probiert, aber es nütze nichts. Man muss halt damit leben, es gibt Schlimmeres.
Liebe Grüße
Sigrid
Melissa meint
Hallo,
ich finde das auch völlig normal und man muss sich für dehnungsstreifen auch nicht schämen. Toller Beitrag.
Lg Melisaa
FrauWerkatze meint
Ich hab meine Dehnungsstreifen weil ich als Kind sehr dick war und viel abgenommen habe. Lustigerweise fand ich sie nie wirklich schlimm, ich mag das Muster auf meiner Haut. Ich hatte eher ein Problem damit daß ich kein Gerippe bin, oder eher damit daß die Gesellschaft und einredet jede die kein Gerippe ist sei zu dick und sooo hässlich 🙄
Mitleiweile habe ich keinen Selbsthass mehr gegen meinen Körper aber das war echt schwer und ich bin traurig wegen denen die noch dieses Problem haben, oder denen die sich kaputthungern weil die Gesellschaft es ihnen so einredet. Ich hätte auch Bullemie bekommen können.
Außerdem kenne ich mindestens 3 Männer die sogar gerade dicke Frauen schön finden. Also sind wir eben NICHT hässlich und sollten das auch nicht mehr denken, auch wenn es schwer ist eine angelernte Denkweise abzulegen