Was hätte ich so gerne eine Chanel 2.55.. Oder diesen tollen Schal von Louis Vuitton.. Ob ich mir solche Dinge jemals leisten kann, das steht allerdings in den Sternen. Aber: Selbst wenn ich Geld wie Heu hätte, in den Stores der Luxus Labels könnte ich trotzdem fast ausschließlich nur Accessoires kaufen. Leider bietet nämlich kaum ein renommierter Designer Plus Size Mode an und auch die Schuhe enden meist schon bei einer schmalen 41. Aber warum ist das so? Sind Plus Size Damen und Herren etwas keine erwünschten Kunden?
Plus Size wird schon seit einiger Zeit als zahlungskräftige Wachstumsbranche bezeichnet. Und grundsätzlich kann man ja bei vielen Anbietern eine deutliche Besserung bei der Auswahl feststellen. Immer mehr Firmen streben auf den Plus Size Markt bzw. erweitern ihr Sortiment um Plus Size. Unterstützt durch zahlreiche Blogger, Influencer und Celebrities kommt endlich ordentlich Schwung in die Modebranche und Begriffe wie Body Positivity, Body Image oder Diversity sind nicht mehr nur leere Worthülsen, sondern werden öffentlich sichtbar zelebriert und gelebt. Immer mehr Menschen bekommen eine Ahnung davon, verinnerlichen die Aussagen und antiquierte Schönheitsideale verlieren nach und nach an Macht. Eine tolle Entwicklung wie ich finde.
Richtet man seinen Blick allerdings in Richtung Premium- und Luxusmarken, so stellt man schnell fest, dass die oben beschriebene Entwicklung hier anscheinend nicht stattgefunden hat. Zwar gibt es einige wenige mittelpreisige Marken wie Ralph Lauren, die aktuell auf den Plus Size Zug aufspringen, aber die Reihen bleiben sehr licht. Und schaut man auf die Fashion Week, so wird man absolut bestätigt. Selbst in den USA findet man im Luxussegment kaum Mode in großen Größen. Zwar buchen immer mehr Designer auch mal ein Plus Size Model wie Ashley Graham, aber auch sie trägt nur eine 42/44 und an der Auswahl in den Stores änderte sich auch dadurch nichts.
Die Luxusmodehäuser wie Chanel und Co. scheinen demnach ein echtes Problem mit Plus Size zu haben. Ich finde das sehr schade, aber ich glaube auch, dass es bald so sein wird, dass die Designer ein Problem bekommen werden, wenn sie sich weiterhin dem Plus Size Segment verschließen. Die Gesellschaft ändert sich nämlich. Okay.. bei Michael Michalsky for HappySize haben wir es im Interview ja gehört: Er und verschiedene andere Modedesigner bieten auf Wunsch auch maßgeschneiderte Mode an. Genügend Geld macht es möglich, aber in die Stores schafft es Mode jenseits einer 42/44 definitiv noch nicht.
Man könnte wirklich den Eindruck bekommen, dass Luxusmodehäuser und Designer Kunden mit Größe 46+ nicht haben möchten, da sie nicht zum Industriestandard passen? Doch tatsächlich kaufen viele Plus Size Frauen und Männer schon bei ihnen ein.. Allerdings beschränkt sich ihre Auswahl fast ausschließlich auf die Accessoires, Schuhe, Lederwaren und Beautyprodukte. Ein eindeutiges Zeichen, dass das Plus Size Segment Interesse an Luxus Brands hat. So sieht man kaum eine erfolgreiche Plus Size Bloggerin ohne Gucci oder Louis Vuitton Tasche. Wo ist also das Problem auch Mode für sie anzubieten? Das Niedrigpreissegment macht es vor: Modetrends funktionieren auch in großen Größen. Statement Sleeves, Slip Dresses, weiße Anzüge, Punktemuster, Knallfarben, Trenchcoats, asymmetrische Ausschnitte, Off-Shoulder Tops, etc. funktionieren auch hervorragend in Plus Size.
Ich hoffe deshalb inständig, dass in naher Zukunft endlich alle Modehäuser verstehen, dass Plus Size keine extra Kategorie mehr braucht und eine Marke alle Größen anbieten kann. Die Nachfrage ist nachweislich vorhanden und die Umsetzung kein unüberwindbares Problem! Oder was meint Ihr?
Danie meint
Ich bin da ganz deiner Meinung 🙂 Ich trag zwar Größe 42 und hab eigentlich kein Problem was passendes zu finden, aber in „Luxusstores“ würd ich ohnehin nie danach suchen. Ich kenn nur mein Problem bei Taily Weijl … Da ist eine 40/42 grad mal ne 36/38 und deswegen geh ich dort auch nicht mehr hin …
LG Danie
Kay meint
Ich finde ihr habt da total recht, eigentlich unverständlich, weshalb plus size mode bei Chanel und Co noch kein Thema ist, wo doch immer mehr Labels auf diesen Zug aufspringen! Ich hoffe ebenfalls, dass sich dies bald ändert, damit jeder die gleiche Chance bekommt, bestimmte Marken tragen zu können 🙂
Liebe Grüße, Kay.
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