Wie ihr wisst, beschäftige ich mich schon länger mit der Selbstliebe. Für mich ist sie in den letzten Monaten und Jahren sogar zum zentralen Thema meiner Überlegungen (und somit auch meiner Blog Posts) geworden. Ich bin nämlich überzeugt davon, dass viele meiner Komplexe und Unsicherheiten auf meiner mangelnden Selbstliebe beruhten…
Natürlich habe ich nicht von heute auf morgen angefangen meine Gedanken und Erfahrungen niederzuschreiben. Ich habe viel gelesen und noch mehr mit Freunden, meiner Familie und vor allem meinem Mann über das Thema Selbstliebe gesprochen. Auch das Internet ist ja bekanntlich voll von Ratgebern und Tipps, die einem helfen sollen den Weg zur Selbstliebe zu gehen, und mindestens genauso viele Meinungen hört man, wenn man darüber im Bekanntenkreis spricht.
Eine Aussage hat mich allerdings immer wieder stutzig gemacht: „Du musst Dich erst selbst lieben, bevor andere Dich lieben können“. Jedes Mal, als ich sie gelesen oder gehört habe, dachte ich mir: Komisch, bei mir war das nicht so! Warum ich das denke, erfahrt ihr weiter unten im Text.
Natürlich ist Selbstliebe ein Prozess, der nicht von heute auf morgen abgeschlossen ist. Wir sind alle Kinder unserer Erfahrungen und nicht jeder ist gleich gut und schnell darin sie zu bewältigen. Jedoch haben mir die folgenden Grundsätze wirklich geholfen, um meine Entwicklung in die (für mich) richtige Richtung zu lenken.
Akzeptiere Dich selbst so wie Du bist
In meinem Post „Warum es so wichtig ist sich selbst zu akzeptieren“ habe ich ja bereits erklärt, dass ich der Meinung bin, dass ohne Selbstakzeptanz keine Selbstliebe möglich ist. Konstante Kritik uns selbst gegenüber bringt uns nicht weiter. Wenn etwas schiefläuft, ist es immer besser nach vorne zu schauen, als zurück. Wir sollten den Fokus daraufsetzen, wie es das nächste Mal besser laufen kann, anstatt lange darüber nachzudenken, dass etwas schiefgelaufen ist und wie dumm wir doch waren. Shit happens – Lerne was daraus!
Sei ein guter Mensch – Auch zu Dir
Ich versuche schon ganz lange nach dem Motto „Behandle andere so, wie Du selbst behandelt werden möchtest“ zu leben. Natürlich klappt das nicht immer ganz so einfach, weil nicht alle Menschen gute Menschen sind. Trotzdem ist es mir wichtig jedem mit Respekt und Toleranz gegenüber zu treten, selbst wenn ich nicht wirklich viel von der Person halte. Ich versuche stets höflich zu bleiben und möchte mein Gegenüber nicht verletzen. Seltsam ist nur, dass ich trotzdem eine ganz lange Zeit im Leben nicht gut zu mir selbst war. Ich habe jahrelang nicht wirklich auf mich geachtet, habe ungesund gegessen, wenig geschlafen, war zu oft im Solarium, habe keinen Sport gemacht, andauernd an mir herumkritisiert, etc.
Ich denke, dass es vielen Menschen so geht wie mir, denn vielen fällt es leichter andere Menschen anzunehmen, als sich selbst zu akzeptieren. Das ist sehr schade, denn man ist ja 24/7 mit sich selbst zusammen und das sollte man doch genießen können, oder? Daher ist auch hier die Basis allen Handelns, sich selbst so zu nehmen wie man ist. Ich möchte nicht, dass andere schlecht über mich denken und mich schlecht behandeln, also tue ich es auch nicht!
Lass die Vergangenheit zurück
Ich weiß, das ist nicht einfach, aber ich denke es ist gesünder im Jetzt zu leben und sich auf das Jetzt zu konzentrieren. Nur weil uns jemand in der Vergangenheit geärgert oder verletzt hat, heißt das nicht, dass andere Personen uns das auch antun. Die dadurch entstehende Angst wieder verletzt werden zu können, lähmt uns und hindert uns daran uns zu entwickeln. Wir sollten uns auf positive Erlebnisse fokussieren und lernen zu vertrauen. Die Wände, die wir um uns errichtet haben, hindern nämlich nicht nur andere daran uns kennenzulernen, sondern auch uns, uns auf andere einzulassen. Vergeben, nicht vergessen heißt die Devise.
In meinen vorherigen Beziehungen habe ich eigentlich nie wirklich vertraut. Ich ging mit der Einstellung durchs Leben: Traue keinem, dann wirst du auch nicht verletzt. Und ich wurde trotzdem verletzt. Ich bildete mir natürlich ein, dass ich, wenn ich mehr vertraut hätte, noch mehr gelitten hätte. Aber das halte ich heute für falsch, denn egal ob man mehr oder wenig vertraut, die Erkenntnis, dass man hintergangen oder verarscht wurde, ist immer wie ein Schlag ins Gesicht!
Zu Beginn meiner Beziehung zu Volker war ich auch immer noch sehr vorsichtig. Ich habe jedes seiner Worte auf die Goldwaage gelegt und lieber einmal mehr, als zu wenig nachgefragt. Über die Jahre hat er mich aber tatsächlich nie wirklich enttäuscht und ich habe begonnen mich zu öffnen, ihm mein Vertrauen zu schenken. Es tut unheimlich gut, denn es macht mich frei. Meine Gedanken sind mittlerweile weitestgehend frei von Zweifel und Angst. Auch das hat etwas mit Akzeptanz zu tun. Ich habe meine Ängste und Zweifel akzeptiert, gelernt sie zu kontrollieren und komme so fast immer darüber hinweg. Das alles hätte ich allerdings ohne Volker wohl so nicht geschafft. Und hier komme ich zu meinem Punkt vom Anfang des Textes zurück.
Glaube den Menschen, die Dich lieben
Natürlich habe ich immer noch Tage, an denen ich in alte Muster verfalle. Aber das ist auch ganz normal, immerhin haben mich meine negativen Gedanken jahrelang geprägt. Es dauert bis man sich das wieder abtrainiert hat. Aber wenn mich meine Erfahrungen der vergangenen Jahre etwas gelehrt haben, dann ist es, dass ich den Menschen, die mich lieben, glauben sollte. Was macht es für einen Sinn, wenn ich anderen, fremden, nicht wohlgesonnen Menschen mehr glaube, als meiner Familie, meinen Freunden und meinem Mann? Keinen!
Ich glaube Selbstliebe ist nicht immer nur der Anfang, sondern viel öfter auch das Ergebnis von geliebt werden! Volkers Liebe, die in den letzten Jahren wirklich unerschütterlich war (und das obwohl wir so einiges zu bewältigen hatten), hat mir die Kraft gegeben, mich selbst anders wahrzunehmen. Mir wurde durch ihn bewusst, dass ich es wert bin wirklich geliebt zu werden. Erst jetzt höre ich auch die vielen positiven Stimmen meiner Freunde und Familie wirklich. Ich beginne zu glauben, dass sie es alle Ernst meinen, wenn sie sagen, dass ich ein toller Mensch bin.
Auf dieser Basis möchte ich mein neues (erstes) Selbstbewusstsein aufbauen. Ich will versuchen mich nur noch positiv zu sehen und meine Selbstzweifel ad acta zu legen und ich glaube, dass ich das genauso auch schaffe!
Mira meint
Mit dem Thema Selbstliebe befasse ich mich auch schon ewig – weil es einfach ein so wichtiges Thema ist! Mir fällt es bisher leider auch noch etwas schwer, aber das ganze ist natürlich ein Prozess, der Zeit braucht. Du gibst auf jeden Fall tolle Impulse und ich bin gespannt, wohin dich und natürlich mich diese Reise noch führt!
Bo meint
Hallo, das ist ein interessanter Beitrag und wie du sagst, es ist schwer sich zu öffnen und zu vertrauen. Es braucht Zeit die Vergangenheit loszulassen und sich auf andere einzulassen. Schön, dass du jemanden gefunden hast und eine Familie hast, die dich da unterstützt.
Liebe Grüße Bo
L❤ebe was ist meint
ein ganz besoners schöner Beitrag, denn er beschäftig sich mit einem der wichtisgten Themen überhaupt, Selbstliebe 🙂
sich selbst zu akzeptieren finde ich super wichtig. dazu gehört mich auch, die Vergangenheit ruhen zu lassen!
liebste Grüße auch,
❤ Tina von http://www.liebewasist.com
Anja meint
Hallo Katja,
du hast einen echt tollen Blog.
Die Themen gefallen mir sehr.
Hab deinen Blog gleich mal in den Lesezeichen gespeichert 🙂
Ich bin schon ewig auf der Suche nach mir selbst, aber so wirklich klappen mag es nicht :S
Liebe Grüße, Anja